Start Finnland Helsinki erleben: Sehenswürdigkeiten, Ausflüge und Tipps für einen unvergesslichen Aufenthalt

Helsinki erleben: Sehenswürdigkeiten, Ausflüge und Tipps für einen unvergesslichen Aufenthalt

Helsinki

Mitte Juli verbrachte ich zwei wundervolle Wochen in Helsinki. Ausgangspunkt für mich war Rastila Camping im Osten der Stadt. Der große Campingplatz war voll belegt und sehr sonnig. Die Metrostation lag um die Ecke. Ich habe die Metro ausgiebig genutzt. Helsinki hat mich beeindruckt und begeistert. Ich war jeden Tag viele Kilometer zu Fuß unterwegs, weil es so viel zu sehen gab.

Wer Spaß an Design und Architektur hat, kommt in Helsinki aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es gibt viel Jugendstil, viel Russisches und viel Moderne. Die Stadt ist ungeheuer schnell gewachsen: von 8.000 auf eine Million Einwohner innerhalb von zwei Jahrhunderten (eine Million, wenn man Espoo und Vantaa mitrechnet).

Erst schwedisch, dann russisch

Helsinki wurde am 12. Juni 1550 vom schwedischen König Gustav Wasa gegründet. Er wollte einen Konkurrenzhafen zur erfolgreichen Hansestadt Tallinn (Reval) auf der anderen Seite des Finnischen Meerbusens schaffen. Warum aber wollte der König das? Tallinn war zu dieser Zeit ja schwedisch (von 1461 bis 1710). Ich kann es mir nur so erklären, dass der Warenverkehr in Tallinn mehr die Kassen der Hansekaufleute und weniger die der schwedischen Besatzer füllte. Deshalb wohl ließ der König Helsinki bauen.

Helsinki war von der Gründung an bis 1809 schwedisch. Auch heute noch ist die Stadt zweisprachig. Helsingfors sagt man zu ihr auf Schwedisch.

Von 1809 bis 1917 war die Stadt dann russisch, also mehr als ein Jahrhundert lang. Aus der russischen Periode gibt es noch einige orthodoxe Kirchen mit goldenen Zwiebeltürmchen. Erst seit Dezember 1917 ist Finnland unabhängig.

Sightseeing in der Innenstadt

Den Auftakt machte für mich eine Hop-on-Hop-off-Tour im offenen Doppeldecker. Der Bus fuhr durch die gesamte Innenstadt bis hoch zum Olympiastadion und wieder zurück. Das Stadion mit seinem Turm stammt von der Sommerolympiade 1952. Davor steht eine Skulptur des berühmten finnischen Langstreckenläufers Paavo Nurmi.

Der Vorteil einer solchen Tour ist, dass man innerhalb kurzer Zeit einen guten Überblick über die Stadt bekommt. Mehrere Anbieter haben Sightseeing Hop-on-Hop-off-Touren mit Bus und/oder Boot im Programm.

Top-Sehenswürdigkeiten

Anschließend drehte ich zu Fuß größere Kreise in der Innenstadt und machte eine Fototour auf eigene Faust. Zu den Zielen, die man im Zentrum unbedingt ansteuern sollte, zählen:

  • Der Dom zu Helsinki, der auf einem Hügel im Zentrum liegt. Der Dom wurde 1852 eingeweiht. An seiner Südseite führen breite Treppen zu einem großen, gepflasterten öffentlichen Platz. Hier sind im Sommer Restaurants, Cafés und Bars aufgebaut. Er heißt Senatsplatz (Senaatintori).
  • Die ziegelsteinrote Uspenski-Kathedrale mit ihren vielen goldenen Türmen.
  • Der langgestreckte Esplanadi Park, der Helsinkis Flaniermeile ist. Hier gibt es viele Parkbänke, Eisverkäufer und Restaurants mit Außenterrassen. Im Sommer steht auch eine Bühne im Park, die für Musikveranstaltungen genutzt wird. Sie sind meistens gratis. Die Blumenpracht im Park fand ich faszinierend.
  • Havis Amanda: Bei meinem Besuch konnte ich leider die populäre Skulptur am östlichen Ende des Esplanadi Parks nicht sehen. Sie war von einem Bauzaun verdeckt, weil sie restauriert wurde. Bei ihrer Enthüllung 1908 hatte sie viel Aufmerksamkeit erregt. Heute mag man darüber schmunzeln, aber damals war die Skulptur vielen Bürgern der Stadt zu nackt.
  • Die alte Markthalle. Sie wurde 1888 eröffnet und enthält heute rund zwanzig Verkaufsstände, Bistros und Restaurants. Darunter ist merkwürdigerweise auch eine Mini-Filiale des finnischen Alkoholmonopolisten Alko.
  • Der geschäftige Marktplatz am Hafen (Kauppatori). Der bunte Platz ist im Sommer der zentrale Punkt der Innenstadt. Hier bekommt man Obst und Gemüse, aber auch Souvenirs und allerlei „Streetfood“ für den Hunger zwischendurch. Nicht nur Hamburger und Würstchen, sondern auch Lachs und anderen Fisch.
  • Neben dem Marktplatz liegt das Freibad Allas Sea Pool. Dort befindet sich auch eine Dachterrasse mit Bar. Von ihr überblickt man den Hafen mit seinen imposanten Kreuzfahrtfähren – die rote Viking Line links und die weiß-blaue Silja Line rechts.
  • Die Felsenkirche Temppeliaukio mit kupferfarbener Orgel und wunderbarer Akustik. Die ungewöhnliche Kirche kostet Eintritt. Sie ist absolut empfehlenswert.
  • Die spektakuläre Zentralbibliothek Oodi. Sie hat mir am besten gefallen, vor allem die spannende Terrasse oberhalb des Haupteingangs. Im Erdgeschoss der Bibliothek gibt es leckeres Mittagessen.
  • Die Finlandia-Halle von Alvar Aalto war bei meinem Besuch leider hinter Baugerüsten verborgen. Sie wird drei Jahre lang aufwendig renoviert. Deshalb habe ich keine Fotos machen können.
  • Zum Jean-Sibelius-Denkmal im Sibelius-Park habe ich einen Linienbus genommen. Der Sibelius-Park liegt nämlich im Stadtteil Töölö etwas außerhalb des unmittelbaren Zentrums. Tipp: Besucht das Café Regatta beim Sibelius-Denkmal. Auch im Winter sitzt man hier draußen. Dann wärmt man sich am Grill.
  • Das Freilichtmuseum Seurasaari (Fölisön). Das Freilichtmuseum ist ideal für alle, die sich für Finnland interessieren, die Natur genießen und einen Familienausflug erleben möchten. Die weiße Holzbrücke hinüber zur Insel ist eines der beliebtesten Fotomotive Helsinkis.
  • Suomenlinna (Sveaborg). Seefestung und Welterbe. Verschiedene Personenfähren laufen die Festunsinsel an.

Über die Opabrücke ins Blaubeerland

Wenn das Wetter heiß ist und euch nach einem Badeausflug ist, dann lauft über die „Opabrücke“ hinüber zur Insel, die man „Blaubeerland“ nennt (Mustikkamaa). Dort liegen Badestrände, Cafés, Hochseilgarten und viele weitere Sommervergnügen.

Zum Zoo von Helsinki gelangt Ihr ebenfalls über diese Insel. Zum Zoo fahren auch Busse, falls euch nicht nach Laufen zumute ist. (Der Zoo liegt auf Korkeasaari, aber der Ticketverkauf erfolgt auf Mustikkamaa – zwischen den beiden Inseln gibt es eine Fußgängerbrücke.)

Sightseeing in den Schären

Zum Abschluss meines Aufenthalts habe ich noch zwei große Runden durch die Schären gedreht. Das erste Ausflugsboot fuhr im westlichen Teil des Hafens und das zweite im östlichen Teil. Beide Bootstouren sind empfehlenswert. Man kann sowohl geschützt unter Deck als auch auf dem Sonnendeck sitzen. Ich habe sogar einen Kaffee an Bord kaufen können. Auf beiden Booten gibt es nämlich ein kleines Café.

Fazit

Alle waren sehr lieb und nett zu mir in Helsinki. Ich habe keinen Anflug von hauptstädtischer Arroganz erlebt. Gerne würde ich auch einmal im Winter nach Helsinki kommen. Dann hätte ich bestimmt mehr Geduld für Museen und Kultur. Bei dem tollen Juli-Wetter, das ich genießen durfte, wollte ich nur draußen sein.

Für mich ist Helsinki nach Stockholm die zweitschönste aller nordeuropäischen Hauptstädte – vor Tallinn, Oslo und Kopenhagen (in dieser Reihenfolge).

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Marktplatz am Hafen (Kauppatori). Die Marktstände mit all dem leckeren Essen gibt es auch im Winter bei minus 15 Grad.

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Senatsplatz (Senaatintori)

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Esplanadi Park

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Uspenski-Kathedrale

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Sibelius-Denkmal

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Bürgerplatz (Kansalaistori), auf dem auch Silvester gefeiert wird.

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Felsenkirche Temppeliaukio

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Die Opabrücke

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Allas Sea Pool mit Bar auf der Dachterrasse

Helsinki

Zentralbibliothek Oodi

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Oben: Senatsplatz. Unten: Präsidentenpalais.

Bild ganz oben auf der Seite: Der Dom zu Helsinki, davor der Senatsplatz (Senaatintori). Innen fand ich den Dom sehr schlicht, fast schon enttäuschend. Da bieten viele Dorfkirchen mehr.

Highlights

  • Dom und Senatsplatz
  • Uspenski-Kathedrale
  • Esplanadi Park
  • Markthalle
  • Marktplatz am Hafen
  • Freibad Allas Sea Pool
  • Felsenkirche Temppeliaukio
  • Zentralbibliothek Oodi
  • Finlandia-Halle
  • Jean-Sibelius-Denkmal
  • Freilichtmuseum Seurasaari
  • Festungsinsel Suomenlinna
  • Korkeasaari Zoo

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