Östersund, die kleine Großstadt am Storsjön

Östersund, die kleine Großstadt am Storsjön

Östersund hat 53.000 Einwohner. Mit dieser Bevölkerungszahl ist die Stadt das Herz der Region Jämtland. Östersunds Bedeutung geht aber noch weit über Jämtland hinaus. Die Stadt ist nämlich die größte im Inland Nordschwedens. Die Abstände zu vergleichbar großen Städten sind enorm: Nach Sundsvall sind es 200 km, nach Karlstad 550 km und nach Umeå 400 km. Östersund ist damit das unangefochtene Oberzentrum in einer Landschaft voller Wälder, Berge und Seen. Eine kleine Großstadt halt. In Deutschland ist sie vor allem wegen ihrer Biathlonwettbewerbe bekannt, die Teil des Weltcups sind.

Östersund ist geografisch fast der Mittelpunkt Schwedens. Es gibt viel Tourismus in der Stadt, im Winter wie im Sommer. So erklärt sich auch der für einen Ort dieser Größe ungewöhnlich betriebsame Flughafen.

Die Stadt ist wunderschön an einem See gelegen. Er heißt Storsjön, „der große See“, und gilt als Schwedens fünftgrößter. Der Innenstadt vorgelagert ist eine Insel. Sie heißt Frösön. Hier befinden sich auch weitere Stadtteile von Östersund.

Frösön

Dazu liegen auf Frösön ein Freilichtmuseum, eine schöne Kirche, der Flughafen und ein Skihang. Frösön und die Innenstadt sind mit einer Brücke verbunden, über die man auch ganz prima laufen kann.

Das Freilichtmuseum ist ein Hembygdsgård mit Café und einem kleinem Aussichtsturm. Der Turm stammt aus dem Jahr 1887 und heißt Stocke Titt („Hölzerner Ausblick“).

Einige Hundert Meter weiter seht Ihr die Kirche von Frösö mit einem markanten Holzglockenturm.

Auf der Südseite des Flughafengeländes kann ich auch das erfolgreiche Sporthotel Frösö Park empfehlen. Hier steht ein großes Saab Flugzeug vor dem Hoteleingang, man kann Golf spielen, radfahren (die schwedischen Mountainbike Meisterschaften fanden bei meinem Besuch statt) und im Winter auf Schnee und unter Anleitung Rennautos fahren (“Motorsport für jedermann”).

Der Flughafen (Code: OSD) heißt tatsächlich „Åre Östersund“ und nicht andersherum – obwohl es vom Flughafen 85 km nach Åre und nur 10 km nach Östersund sind. Der Landeanflug oder Start über den See muss beeindruckend sein, stelle ich mir vor. Der Flughafen liegt nämlich direkt am Wasser.

Jamtli

Zu den Hauptattraktionen von Östersund zählt das Jamtli – eine Mischung aus Heimatmuseum, Freilichtmuseum und Vergnügungspark. Personal in einem Historieland genannten Teil des Parks tritt während der Sommermonate verkleidet auf und zeigt in Rollenspielen, wie das Leben in Jämtland früher war. In der Vorweihnachtszeit ist das Jamtli ebenfalls sehr populär. Überdies ist es eine Filiale vom Nationalmuseum in Stockholm. Der Eintritt in das Jamtli ist nicht billig, vor allem in der Hauptsaison, wenn die Schauspieler bezahlt werden müssen.

Wer das Geld nicht ausgeben will oder wenig Zeit hat, kann im Vorraum zum Jamtli das Café besuchen. Das Jamtli Kafé ist gemütlich, entspannt und hat annehmbare Preise.

Innenstadt

Die Innenstadt von Östersund ist sehr lebendig und hat ein gutes Angebot an Geschäften. Als ich da war, war sie sogar „Innenstadt des Jahres“ in Schweden. Solch attraktive Innenstadtkerne werden leider immer seltener.

Zentraler Punkt ist der Stortorget, auf dem allerlei Veranstaltungen und Märkte stattfinden. In den Seitenstraßen der Rådhusgatan findet Ihr auch alte Holzhäuser.

Einige dieser Holzhäuser haben Innenhöfe, in denen Cafés zuhause sind, z. B. „Hamngatan 12“ und „Big Lake Coffee Roasters“, beide an der Hamngatan. Als ich zwischen 14 und 15 Uhr ein Fika machen wollte, bin ich aus vier Cafés wieder rausgegangen, weil die Schlangen vor den Theken so lang waren. Offenbar sind Cafés in Östersund sehr beliebt.

Park

Wenn man vom Stortorget hinunter zum Wasser geht, gelangt man zu einem Park. Er heißt Badhusparken. Auch hier befindet sich ein sehr schönes Café. Das Badhusparkens Café ist gleichermaßen bei gutem wie bei weniger gutem Wetter populär – es gibt nämlich reichlich Plätze draußen wie drinnen (unter Glas).

Birger, das Seeungeheuer vom Storsjön

Östersund hat so eine Art Ungeheuer von Loch Ness. Es heißt Storsjöodjuret oder einfach nur „Birger“ und ist das Seeungeheuer vom Storsjön. Um den See herum liegen sogar spezielle Aussichtspunkte, von denen man das Ungeheuer (vielleicht) erspähen kann. Ich habe allerdings noch kein Foto gesehen 🙂 . Dafür kann man Birger in der Touristeninformation als grünes Stofftier kaufen … Es gibt auch Kinderbücher mit Birger.

Und ganz viel Natur

Überall in Östersund kann man prima laufen. Schön sind vor allem die Uferpromenaden. Wenn man weiter hinaus will, gibt es ein Naturreservat rund 20 Minuten Autofahrt vom Zentrum. Es heißt Andersön. Dort habt Ihr Ausblick auf den Storsjön und den Hausberg von Åre, den Åreskutan.

Badestellen und Angelmöglichkeiten findet Ihr ebenfalls nahezu überall.

Genug Programm für einen langen Urlaub

Wie Ihr seht, ist das Angebot in Östersund und Umgebung sehr groß. Ich habe hier eine ganze Woche verbracht, die Stadt erkundet und Ausflüge nach Åre und nach Kall gemacht. Ich denke, man kann hier locker drei, vier Wochen verbringen, ohne dass einem die Ideen ausgehen.

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Birger, das Seeungeheuer vom Storsjön

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Die Brücke nach Frösön

Östersund, die kleine Großstadt am Storsjön

Stellplätze am Wasser bei Yran Camping unterhalb vom Jamtli. Adresse: Lugnviksvägen 2.


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