Das berühmte Glasreich liegt im Südosten von Småland, genauer in den Gemeinden Emmaboda, Lessebo, Nybro und Uppvidinge. Rund ein Dutzend Glashütten gibt es im Glasreich, dazu einige kleinere Studiohütten. Auf schwedisch heißt die Gegend „Glasriket“.
Kosta Outlet und Kosta Boda Art Hotel
Vor allem in Kosta (Gemeinde Lessebo) ist der Rummel groß. Hier hat der Geschäftsmann Torsten Jansson viel Geld investiert und ein exklusives Hotel geschaffen, das Kosta Boda Art Hotel. Wer einen Blick hinein werfen will, sollte die Bar besuchen – sie ist ganz aus Glas. Hauptanziehungspunkt in Kosta sind jedoch die Vorführungen der Glasbläser und das große Kosta Outlet (nicht nur mit Glas, sondern auch mit Bekleidung, Schuhen und Wohnkultur von einer Vielzahl bekannter Marken).
In Kosta wurde auch die erste Glashütte Smålands eröffnet. Das war 1742. Die umliegenden Wälder lieferten das Brennholz für die Öfen. Die große Expansion fand Ende des 19. Jahrhunderts statt. Fast sechzig Glashütten gab es damals in Småland.
Viele Glashütten kämpfen ums Überleben
Seit den 1970er Jahren ist die Zahl der Glashütten kontinuierlich zurückgegangen. Die Glashütten produzieren zwar noch immer exklusives Kunstglas von hervorragender Qualität und mit innovativem Design. Das aber ist heute recht teuer, weil das Kunstglas manuell gefertigt wird und schwedische Fachkräfte nicht billig sind. Die meisten Glashütten kämpfen deshalb ums Überleben.
Beim Glasblasen zusehen
In den Glashütten kann man den Glasbläsern oft bei der Arbeit zusehen. In Kosta zahlt man sogar Eintritt, bekommt dafür aber den Produktionsvorgang erklärt (schwedisch/englisch). Erst wird die Glasmasse in den Öfen geschmolzen. Dann wird sie zu Gegenständen geformt („geblasen“). Danach wird das Glas gekühlt, bearbeitet und veredelt – z. B. geschliffen, graviert und bemalt.
Fabrikverkauf
Kunstvolle Vasen, Schalen und Karaffen können einige Tausend Kronen kosten. Gebrauchsglas findet man deutlich billiger. Wer ein Souvenir mitnehmen will, aber nicht viel Geld ausgeben kann, sollte nach 2. Wahl, B-Sortierung oder auslaufenden Serien suchen.
Hyttsill
Einige Glashütten bieten auch ein typisches Essen unter dem Namen „Hyttsill“ an („sill“ bedeutet Hering). Oft wird es nach der Arbeit in großer Runde gegessen. Die noch warmen Öfen werden dabei für die Zubereitung des Essens genutzt, z. B. für Backkartoffeln. Besonders schön sind diese Abende im Winter, wenn ein „julhyttsill“ angeboten wird, eine Mischung aus Hyttsill und Julbord.
Mehr Infos
- www.glasriket.se – der offizielle Touristenführer für das gesamte Glasreich
- www.kostaoutlet.se – das Kosta Outlet
Ferienhäuser im Glasreich
Großes Angebot an Ferienhäusern, Villen, Hütten und Ferienwohnungen.
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Hotels im Glasreich
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Unsere Empfehlung: Ödevata Landhotel bei Emmaboda. Malin und Magnus haben dort ein 15 Hektar großes Gelände am See. Sie betreiben ein kleines Landhotel. Das Konzept der beiden ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Es gibt ausgezeichnete Angelmöglichkeiten.
Glasbläser in Kosta bei der Arbeit. Als Zuschauer zahlt man eine kleine Eintrittsgebühr. Unser Bild zeigt den Glasbläsermeister Thomas Wingård, der das Erbe seines Vaters weiterführt. Sein Vater, Gerhard Moschna, kam aus dem Sudetenland und arbeitete hier schon als 15-Jähriger.
In Kosta
Glasbar des Kosta Boda Art Hotels. Im Hintergrund sieht man ein Teil vom Kosta Outlet.
„Munskänken“ von Skrufs Glasbruk (Kajvägen 4, 360 53 Skruv, www.skrufsglasbruk.se). Die Karaffe fanden wir so pfiffig, dass wir uns eine gekauft haben. Besonders schön sieht sie aus, wenn sie mit rotem Traubensaft oder Rotwein gefüllt wird.
Gesehen in der Johansforshyttan (Bruksgatan 11, 361 53 Broakulla)
Auch das gibt’s! Gesehen im Shop von Johansfors Glasbruk in Broakulla.
Bild ganz oben auf der Seite: Im Glasreich darf man den Glasbläsern bei der Arbeit zusehen. Unser Bild entstand in Kosta.