Im Südwesten von Västergötland liegt die Gemeinde Kinna mit 35.000 Einwohnern. Die Gegend ist bekannt als das Tuchreich (Tygriket). Auch heute sind in Kinna noch einige Unternehmen erfolgreich in der Textilbranche tätig, z. B. Kasthall (mit Outlet) und Sätila of Sweden. In Kinna gibt es aber auch einige Ziele in der Natur, die zu einem Ausflug locken. Wir stellen zwei von ihnen vor: Hanatorps Camping und Seatons Kulle.
Hanatorps Camping und Strand
Am Ostufer des Öresjön im Stadtteil Örby liegt dieser Campingplatz mit schönster Westlage und einem Sandstrand an flachem Ufer, siehe Bild oben. Das Wasser wärmt sich da schnell auf. Hier kann man u. a. auch Kanus leihen.
Überdies dient der Campingplatz auch als Ausgangspunkt für Wanderungen. Der Wanderweg heißt Älgstigen (Elchpfad) und führt u. a. an einem weiteren Badeplatz vorbei, in dem es auch ein kleines Café gibt: Mos Strand (Marks Kajak- och Segelklubb).
Seatons Kulle
Im Westen des Sees gibt es einen merkwürdigen Aussichtsplatz bei Öxnevalla. Auf einem knapp 100 m hohen Berg hat sich hier ein George Seaton zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein höchst ungewöhnliches Herrenhaus hingesetzt. Es sollte als Jagdschloss dienen, war aber in so exponierter Lage schwer zu unterhalten. Dem Herrn ging das Geld aus, und irgendwann brannte auch das Haus ab. Der Berg heißt Seatons Kulle. Manchmal wird er auch Hyltenäs Kulle genannt.
Der Platz rund um die Ruine ist allerdings fantastisch. Man hat Aussicht über den Öresjön (den westlichen und den östlichen) und die angrenzenden Wälder und Hügel, ideal für ein schönes Picknick. Einige Wanderpfade gibt es auch.
Die Straße hoch zu Seatons Kulle ist recht schmal, steil und kurvig. Es gibt zwar Ausweichen, aber man muss bereit sein, eventuell einige Meter mit dem Wagen zurückzusetzen. Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist und am Hang unsicher ist, kann auch am Fuß der Bergstrecke parken und hochlaufen.
Anfahrt
Beide Ziele am Öresjön liegen ungefähr eine Stunde Fahrzeit von Göteborg entfernt und rund eine halbe Stunde von Borås. Karten findet Ihr hier:
- Hanatorps Camping bei Google Maps
- Seatons Kulle bei Google Maps
„Marks“ ist Murks
Die Gemeinde heißt eigentlich Mark und nicht Kinna. 2021 feierte die Gemeinde Mark ihr 50-jähriges Bestehen. Da ich zu der Zeit in der Nähe wohnte, habe ich mich mit den Hintergründen der Namenswahl beschäftigt.
Schon 1970 hörten Skene (10.000 Einwohner) und Örby (2.000 Einwohner) auf, als selbständige Ortschaften zu gelten. Sie waren so sehr mit dem Zentralort Kinna zusammengewachsen, dass man sie nunmehr als Stadtteile von Kinna ansah. Bei der Gemeindereform ein Jahr später lag es also nahe, den Namen „Kinna kommun“ zu wählen. Stattdessen bevorzugte man das Kunstprodukt „Marks kommun“.
„Marks kommun“ ist mehrfach unglücklich. Das Genitiv-s stört, auch wenn es zwischen zwei Konsonanten gebräuchlich ist. Viel wichtiger noch: Was ist Mark? Heute spricht man gerne von Place Branding. Wie aber soll ein ausländischer Tourist wissen, was Mark ist? Zu allem Überfluss ist Mark auch noch ein englischer Vorname. Ein Hashtag „Mark“ ist also nicht anwendbar. „Kinna“ hingegen wäre einzigartig.
Über die ungeschickte Namenswahl haben wir oft den Kopf geschüttelt. Wir nennen die Gemeinde daher „Kinna“ auf unserer Website, nicht „Mark“. Vermutlich wird sie sich irgendwann auch so umbenennen.
Unsere Seiten über Kinna
Sätila am Lygnernsee, östlich von Kungsbacka
Südöstlich von Kinna liegen Svenljunga-Tranemo und der Fegensee. Beide Ziele haben touristisch viel zu bieten.
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Hanatorps Camping
Eine Wanderung auf dem Älgstigen am Öresjön-Nordufer
Mos Strand. Mit den Kanus im Bild war eine Jugendgruppe unterwegs.
Seatons Kulle
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Bild ganz oben auf der Seite: Ausblick von Seatons Kulle