Es ist ein alljährlich wiederkehrendes Ereignis und doch auch immer wieder faszinierend neu und aufregend: der Kranichtanz (auf schwedisch: „trandansen“). Und einer der weltweit besten Orte, um dieses Schauspiel zu erleben, befindet sich zwischen Ende März und Ende April am See Hornborgasjön in Västergötland. Der See liegt im Dreieck von Skara, Falköping und Skövde.
Ende März bis Mitte April
Etwa 120 Kilometer nordöstlich von Göteborg rasten hier jährlich weit mehr als 10.000 Kraniche auf ihrem Weg zu den Brutplätzen im Norden. Wann genau die meisten Tiere hier zu sehen sind, kann natürlich niemand vorhersagen, da dies stark wetterabhängig ist.
Die Kranichstatistik des Hornborgasjön zeigt aber, dass von der letzten März-Woche bis zur zweiten April-Woche die besten Chancen bestehen. Die allerersten Kraniche kommen oft schon Ende Februar/Anfang März.
Aber nicht nur der Kranichtanz ist ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch der Kranichzug, der zu den spektakulärsten Schauspielen der Vogelwelt zählt.
12.800 Kraniche an einem 10. April
Als wir die Kraniche an einem wunderschönen und warmen Frühlingstag besuchen, zählt man 12.800 Exemplare. Der Rekord liegt bei 26.500 Kranichen (3. April 2012). Dazu kommen allerlei andere Vogelarten bis hin zum Steinadler. Schon kurz nach Mittag hat man hier von einem einzigen Aussichtspunkt aus 37 Vogelarten gesichtet (eine Liste gibt es auf einem Foto ganz am Ende dieser Seite).
Viele Menschen, aber gelassene Stimmung
Wir kamen westlich des Sees von Skara und der E20 her und fuhren zum Aussichtspunkt „Trandansen“. Bedingt durch das gute Wetter war der Andrang an diesem Sonntag groß. Dennoch lief alles ruhig und entspannt ab. Die Parkwächter wiesen uns einen Platz zu. Der Weg zur Aussichtsplattform war kurz. Kein Gedränge, kein Geschiebe. Am Aussichtspunkt standen zwar viele Menschen, aber es gab auch reichlich Platz für ein gemütliches Picknick. Unsere Kinder konnten hier sogar Fußball spielen.
Die Menge der Kraniche ist beeindruckend. In Erinnerung bleiben aber auch die Laute der vielen Tiere und ihre eleganten Flugkünste.
Der wiederhergestellte See
Im Durchschnitt verweilen die Kraniche ein bis zwei Wochen am Hornborgasjön, einem eutrophen Flachsee, der direkt westlich des Tafelbergs Billingen liegt und eines der wichtigsten europäischen Brutgebiete für verschiedene Wasservögel ist. Auch einige wenige Kranichpaare bleiben und brüten hier.
Der See war nach mehreren vom Menschen gewollten Senkungen des Wasserspiegels dabei, ganz zu verschinden. Birken und Elche verdrängten Fische und Vögel. In den frühen 80er Jahren begann man, den See zu restaurieren. Wald wurde gerodet, Schilf entfernt, Kanäle wurden zugeschüttet, und schließlich konnte der Wasserstand in mehreren Etappen erhöht werden.
Die Kraniche fanden hier früher auf den Feldern übriggebliebene Kartoffeln. Heute werden sie teilweise gefüttert.
Informationszentren und Aussichtspunkte
Um die Tiere in aller Ruhe beobachten und studieren zu können, gibt es am Hornborgasjön zwei Informationszentren: das Hornborga Naturum am östlichen Ufer des Sees und das Naturum Trandansen (mit Touristeninformation) am südwestlichen Ende des Sees. Dazu findet man Wanderwege, Vogeltürme, versteckte Beobachtungsposten und eine Cafeteria.
Viele Vogelinteressierte stellen sich am See auch einige Tage lang mit ihrem Wohnmobil auf, z. B. südlich von „Trandansen“ an der Kirche von Bjurum.
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Hier stehen alle Vogelarten, die an diesem Tag bis zur Mittagszeit von einem einzigen Aussichtspunkt gesichtet wurden.