Die Kühe sind los: Ende April/Anfang Mai veranstalten viele Bauern in Südschweden „Tage der offenen Tür“. Hauptprogrammpunkt ist der „kosläpp“, der Kuhaustrieb (manchmal hört man auch den Begriff „betessläpp“). Die Kühe dürfen nach dem langen Winter das erste Mal wieder auf die Weide.
Dabei drehen die Kühe vor Freude halb durch. Sie springen, schlagen aus, messen ihre Kräfte mit anderen Kühen. Nach einer Viertelstunde haben sie sich wieder einigermaßen beruhigt. Dann fallen sie über das erste frische Grün her.
Die Molkereien Arla und Wapnö stehen hinter diesen Veranstaltungen. Oft gibt es dabei auch kostenlos Milch und ein Teilchen für die Kinder. Mittlerweile machen auch einige andere Molkereien mit.
Diese Veranstaltungen sind inzwischen so populär, dass sie einige Tausend Zuschauer anziehen können. Auch das Fernsehen ist dann mit dabei.
Die Popularität dieser „kosläpp“ hat auch einen Nachteil: Früher hat man die Kühe einfach beim passenden Wetter auf die Weide geschickt. Nun hat man ja ein festes Datum, an dem nicht zu rütteln ist. Als wir unsere Bilder machten, hatten wir gerade eine Woche mit Sonne und 20 Grad gehabt – die Kühe hätten da eigentlich auf die Weide und nicht in den Stall gehört.
Als der große Tag für den Kuhaustrieb kam, hatten wir nur noch 10 Grad und dazu Sturmböen. Egal, die Tiere mussten nun auf die Weide, denn die Besucher sollten ja ein Schauspiel sehen. Wie man sieht, hat es den Kühen trotzdem gefallen. Und den Besuchern auch.
Unsere Bilder entstanden bei Sätila in Västergötland (Naturbruksgymnasiet Strömma).
Viele Besucher mit Kindern
Die besten Plätze werden gesichert
Die ersten Kühe sind zu sehen
Jetzt geht’s los: Vollgas voraus!