Jyväskylä, die landschaftlich schöne Alvar-Aalto-Stadt in Mittelfinnland
Jyväskylä in Mittelfinnland liegt an einigen kleineren Bergen und mehreren Seen. Der 119 km lange See Päijänne ist sogar Finnlands zweitgrößter. Man nennt die Region die finnische Seenplatte. Das erklärt, warum es im Hafen von Jyväskylä so viele Freizeitboote gibt. Überdies verkehren hier einige größere Ausflugsschiffe, u. a. das Dampfschiff S/S Suomi von 1906. Broschüren in der Touristeninformation gibt es auch auf Deutsch. Wie ich hörte, sollen Deutsche die größte Gruppe unter den ausländischen Touristen ausmachen.
Mit ungefähr 150.000 Einwohnern ist Jyväskylä die fünftgrößte Stadt in Finnland. Sie ist eine Universitätsstadt. Ein Drittel der Bevölkerung studiert, was sich natürlich positiv auf das Kulturleben und die Cafészene im Stadtzentrum auswirkt.
Outdoor
Wer sich bewegen oder gar Sport treiben will, findet ein breites Angebot, denn Jyväskylä ist in alle Himmelsrichtungen von schöner Natur umgeben. Zu den Möglichkeiten zählen
- Wandern (es gibt nicht weniger als vier Nationalparks!)
- Segeln
- Angeln
- MTB (Laajis Bikepark)
- Skilanglauf (Sportgebiet Laajavuori mit der Matti-Nykänen-Sprungschanze)
- Alpinski (Laajis Ski Resort mit sechs Liften, nur 4 km vom Stadtzentrum entfernt)
Alvar Aalto
Alvar Aalto ging in Jyväskylä zur Schule. Nach dem Architekturstudium in Helsinki kehrte er zurück nach Jyväskylä, gründete sein erstes Architekturbüro und wurde zum berühmtesten Architekten Finnlands. In Jyväskylä und Umgebung soll es 29 bedeutende Gebäude geben, die Aalto entworfen hat. Darunter befindet sich auch der Universitätscampus mit seinen Sportanlagen, insbesondere der Schwimmhalle.
Im Hafen Lutakko steht überdies sein Motorboot, das Aalto selbst 1954 gezeichnet hat. Es heißt „Nemo propheta in patria“ (ungefähr: „der Prophet im eigenen Land ist nichts wert“). Das Boot ist in einem eigens dafür gebauten Glaspavillion untergebracht. Der Pavillon liegt in der Nähe der abends und nachts beleuchteten Kuokkala-Brücke.
Über 100 Lichtinstallationen
Wer sich für Architektur, Kunst und Design interessiert, wird auch an den vielen Lichtinstallationen der Stadt Freude haben. Es gibt über 100 permanente Beleuchtungsobjekte. Darunter befinden sich die Matti-Nykänen-Sprungschanze, die Nero-Treppe unterhalb vom Harju-Aussichtsturm sowie die drei großen Brücken der Stadt (Äijälänsalmi, Kuokkala und Ylistö).
Leider kann ich kein eigenes Urteil über die Lichtinstallationen abgeben, weil ich im Hochsommer und tagsüber in Jyväskylä war. Wenn man die Beleuchtungen sehen will, kommt man besser in der dunklen Jahreszeit in die Stadt.
Zusätzlich zu den dauerhaften Installationen soll es im Herbst auch eine Veranstaltung zum Thema geben: „Stadt des Lichts“.
Was muss man gesehen haben?
Der Mitarbeiter in der Touristeninformation war kompetent und hat mir eine gute Route vorgeschlagen. Ihr bin ich strikt gefolgt. 15 km soll ich laut meiner App gelaufen sein. Folgende Sehenswürdigkeiten habe ich besucht:
- Harju-Bergrücken und Vesilinna-Wasserturm: Der Harju-Hügel ist ein grünes Paradies mitten in der Stadt, perfekt für einen Spaziergang. Der Vesilinna-Turm bietet eine großartige Aussicht über Jyväskylä. In dem Turm befinden sich ein kleines Naturkundemuseum und ein Café-Restaurant.
- Nero-Steintreppe: Sie liegt unterhalb vom Aussichtsturm, ist beleuchtet und bietet durch ihre Höhe und Lage einen schönen Blick hinunter auf die Stadt. Überdies ist sie im Sommer auf beiden Seiten blumengeschmückt. Siehe Bild oben auf dieser Seite.
- Toivola, ein alter Innenhof (Toivolan Vanha Piha): Dieses kleine historische Viertel zeigt, wie Jyväskylä im 19. Jahrhundert aussah. Es gibt Handwerksläden, ein Café und ein Museum, die einen Blick in die Vergangenheit bieten. Bei meinem Besuch stand auch ein Foodtruck hier.
- Alvar-Aalto-Museum: Das Museum ist ein Muss für Architektur- und Designfans. Heute heißt es korrekt Aalto2-Museumszentrum, weil es durch einen Neubau in der Mitte zwei von Aalto entworfene Museumsgebäude miteinander verbindet: das Alvar-Aalto-Museum (links vom Eingang) und das Museum Mittelfinnlands (rechts vom Eingang).
- Stadtkirche und Kirchenpark: Die Stadtkirche von Jyväskylä wurde 1880 erbaut und ist ein schönes Beispiel für neugotische Architektur. Im Inneren beeindrucken die hohen Decken und die bunten Glasfenster. Direkt um die Kirche herum liegt der Kirkkopuisto, ein ruhiger Kirchenpark, ideal für eine Pause oder einen entspannten Spaziergang im Grünen. Der Park ist eigentlich schöner als die Kirche, finde ich. Er hat auch eine besondere Vergangenheit. Er war früher der zentrale Marktplatz der Stadt. Im Kirchenpark gibt es ein beliebtes Café mit vielen Außenplätzen. In der Vorweihnachtszeit lockt überdies ein „Weihnachtslichterland“.
- Lutakko-Hafen mit Strandpromenade: Am Lutakko-Hafen kann man Boote beobachten oder eine Rundfahrt machen und die Seenlandschaft genießen. Überdies liegen an der Strandpromenade zahlreiche Restaurants mit Außenterrassen. Es gibt auch einige Saunen und ein großes Jyväskylä-Schild für Erinnerungsfotos. (Wenn Ihr auf die Karte schaut: Jyväsjärvi ist der kleine See im südlichen Stadtzentrum Jyväskyläs. Der Jyväsjärvi ist auf seiner Ostseite mit dem Päijänne-See verbunden, der so lang ist, dass er fast bis hinunter nach Lahti reicht. Der Päijänne ist damit Finnlands längster See.)
Von Tampere aus
Ich habe mir Jyväskylä von Tampere aus angesehen. Ich bin zweimal anderthalb Stunden Zug gefahren, morgens mit dem Intercity hin und abends mit dem Pendolino zurück. Das war ganz entspannt, und die Aussichten aus dem Zugfenster auf Seen, Wälder und Felder waren wunderschön.
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Alvar-Aalto-Museum und Aalto2-Museumszentrum
Stadtkirche und Kirchenpark
Lutakko-Hafen mit Strandpromenade
Toivola, ein alter Innenhof
Café „Vanha Kunnon Kahvila“, direkt an einem sehr schönen Spielplatz gelegen (Familienpark Mäki-Matti)
Bild oben: Schaufelraddampfer M/S Elias Lönnrot links und Dampfer S/S Suomi rechts, beide im Hafen Lutakko. – Bild unten: S/S Suomi unter Dampf. Das Tuten hörte man gut über den See.
Highlights
- Harju-Bergrücken und Vesilinna-Wasserturm
- Nero-Steintreppe
- Toivola, ein alter Innenhof
- Alvar-Aalto-Museum
- Stadtkirche und Kirchenpark
- Lutakko-Hafen mit Strandpromenade
Von Helsinki nach Tallinn
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