Meer und Seen gibt es in Schweden im Überfluss. Angeln ist Volkssport. Wen wundert es, dass man in Schweden viel Fisch ist?
Fischauktion in Göteborg
Ein Großteil des in Schweden verzehrten Fischs geht den Weg über den Fischereihafen in Göteborg („Fiskhamnen“). Hier finden jeden Morgen von Montag bis Freitag lebhafte Auktionen statt. Wir waren einmal mit einer Schulklasse dort. Dabei entstanden auch unsere Bilder auf dieser Seite.
Schon um fünf Uhr morgens mussten wir aus dem Bett. Um 6.30 Uhr beginnt der Handel in der Fischauktion. Unsere Führung begann um 7.00 Uhr.
Unser Guide erzählte von den Fischen und Schalentieren, die an diesem Morgen angelandet worden waren und die nun in langen Reihen von Styropor- und Plastikkisten lagen. Wir erfuhren auch, wo die Fische herkamen und wie sie gefangen worden waren.
Dreimal Fisch pro Woche
Später konnten wir lernen, was mit den Fischen geschieht, nachdem sie auf der Auktion verkauft wurden. Wir konnten selbst Fisch zubereiten und wurden auch darüber aufgeklärt, warum es gesund ist, Fisch zu essen: Sie enthalten hochwertige Proteine, zahreiche Vitamine und das Fett Omega-3. Lachs, Hering und Makrele gelten als fettreiche Fische. Die schwedische Lebensmittelbehörde empfiehlt, dreimal pro Woche Fisch zu essen.
Nur zwei Fünftel des Fischs sind essbar
Wir lernten auch, dass nur zwei Fünftel des Fischs essbar sind, die restlichen drei Fünftel leider nicht: Gräten, Eingeweide, Flossen, Kopf und die Haut (bei Hering und Makrele kann man die Haut mitessen). Was nicht essbar ist, wird entweder zu Fischmehl verarbeitet und in der Lachszucht verwendet oder direkt an Tiere verfüttert (Nerzfarmen).
Kein Lachs
Lachs sahen wir in der Fischauktion übrigens nicht. Weil er gezüchtet wird und feste Preise hat, kann er vorbestellt werden und geht deshalb direkt zu den Fischgrossisten.
Lange Transportwege
Die Göteborger Fischauktion ist in Schweden einzigartig. Das kann zu weiten Transporten führen: Zander aus dem Mälaren (Region Stockholm) wird nach Göteborg zur Auktion gefahren und landet am selben Abend zurück in Stockholm auf dem Teller eines Restaurantgastes.
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Eine Besichtigung mit Führung ist leider nur nach Voranmeldung möglich. Dabei sollte man auch daran denken, dass die Auktion ein Arbeitsplatz ist und hier z. B. Gabelstapler durch die Hallen fahren – also Vorsicht, vor allem mit Kindern.
Die Auktion beginnt um 6.30 Uhr (montags um 7.00 Uhr) und kann manchmal nur eine Viertelstunde lang sein, manchmal auch zwei bis drei Stunden dauern.
In den Hallen ist es kalt, ca. 2 bis 6 Grad, auch im Sommer. Es riecht intensiv nach frischem Fisch. Nach dem Besuch riecht man auch selbst ein wenig nach Fisch.
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Einige Meeresfische, die in der Göteborger Fischauktion gehandelt werden.
Köhler/Kohlfisch, auch Seelachs genannt (schwedisch „gråsej“).
Schellfisch (schwedisch „kolja“)
Dorsch/Kabeljau (schwedisch „torsk“)
Scholle/Goldbutt (schwedisch „rödspätta“)
Seehecht (schwedisch „kummel“)
Nordseegarnelen oder „Nordseekrabben“ (schwedisch „räkor“), deutsch manchmal auch „Shrimps“ oder „Krevetten“.
Hecht (schwedisch „gädda“), vielleicht aus dem Mälaren oder Hjälmaren und vielleicht auf dem Weg nach Frankreich.
Und einige exotische Fische, die sonst hier in der Auktion wohl nie zu sehen sind. Sie kamen offenbar aus Sri Lanka: Nördlicher Schnapper („Red Snapper“) und Papageifisch (Calotomus).
Noch mehr Exotik: Mahi Mahi (Coryphaena), eigentlich „Goldmakrele“. Aber diese Fische sind ja silbern. Warum?
Köhler/Kohlfisch, auch Seelachs genannt (schwedisch „gråsej“).
Schellfisch (schwedisch „kolja“)
Dorsch/Kabeljau (schwedisch „torsk“)
Seeteufel oder „Anglerfisch“ (schwedisch „marulk“)
Dornhai (schwedisch „pigghaj“)
Kaisergranat, für den es viele verschiedene Bezeichnungen im Deutschen gibt (schwedisch „havskräfta“), siehe auch Kräftskiva, das schwedische Krebsfest.
Und noch ein Süßwasserfisch: Quappe (schwedisch „lake“)
Barrakudas – wer die wohl bestellt haben mag?
Und zum Schluss durften wir auch Fisch essen. Die Filets stammen von einem Seelachs (Köhler/Kohlfisch).
Jeder durfte sich sein Filetstück selbst panieren, und anschließend wurde es goldbraun gebraten.
Blick auf die Rückseite der Hallen, in denen die Fischauktion stattfindet. Auf dem Parkplatz davor sieht man die Fischwagen.
Nach der Auktion: Nun wird eingeladen, und der Arbeitstag in einem Fischwagen oder Lebensmittelgeschäft kann beginnen.