Funäsdalen im Nordwesten von Härjedalen – mit Tänndalen und Ramundberget

Bruksvallarna

Funäsdalen liegt an der Straße 84 aus Sveg. Die Straße nennt man manchmal Fjällvägen, also Fjäll-Straße oder Bergstraße. Das verwundert nicht, denn an ihrem Ende kurz vor der norwegischen Grenze gibt es über sechzig Gipfel, die höher als 1.000 m sind. Der höchste misst knapp 1.800 m. Hier liegen Funäsdalen, Tänndalen und einige weitere bekannte Wintersportorte. Allein Tänndalen hat zwölf Lifte und über fünfzig Abfahrten. Überdies ist Tänndalen ein Freeride-Paradies. Das 720 m hoch gelegene Bergdorf hat Schwedens längste Skisaison – von Anfang Oktober bis Anfang Mai.

Früher wurde die Gegend im Nordwesten von Härjedalen als Destination Funäsdalen vermarktet. Dagegen haben wahrscheinlich die anderen Dörfer protestiert. So nennt man sich jetzt Funäsfjällen, also die Funäsberge. Folgende Orte gehören u. a. dazu:

  • Funäsdalen
  • Tänndalen
  • Ramundberget
  • Bruksvallarna
  • Ljusnedal

Da trotz der neuen Namensgebung viele von Funäsdalen und nicht Funäsfjällen sprechen, muss man die Region vom gleichnamigen Hauptort abgrenzen können. Dann nennt man den Ort manchmal so: Funäsdalen by (by = Dorf).

Als ich die Bergregion besuchte, war ein richtig schöner Sommertag. Funäsdalen, Ramundberget, Bruksvallarna und Ljusnedal waren meine Stationen. Alle Orte liegen nah beieinander. Sie sind ausgesprochene Wintersportorte. Zur Wintersaison kommen aber eine kurze, intensive Sommersaison von Anfang Juli bis Mitte August und eine farbenprächtige, ruhige Nachsaison im Spätsommer und Frühherbst.

Funäsdalen

Im Ort Funäsdalen gibt es eine sehr steile Seilbahn. Sie heißt Funäsgondolen. Die Seilbahn fährt mitten im Zentrum los und führt auf den 977 m hohen Funäsberget. Dort gibt es ein Restaurant namens Toppstugan.

Ich habe stattdessen das nette Museum im Ort besucht: Härjedalens Fjällmuseum. Hier kann man sich über das Leben der Almbauern und Sami informieren. Es gibt auch ein Café mit Selbstbedienung. Neben dem Museum liegt ein kleiner Park mit alten Gebäuden aus der Gegend.

In Funäsdalen war mir aber zu viel los. Es war ein Samstag in der Hochsaison. Parken in diesem engen Straßendorf ist nicht leicht. Es gibt zwar ein Parkhaus (!) im Zentrum, aber da passte ich mit meinem Van nicht hinein.

Ramundberget

Von Funäsdalen fuhr ich deshalb weiter nach Ramundberget (ca. 25 km). Bei meinem Besuch erstaunte mich die Tatsache, dass Ramundberget Schwedens ältestes Skigebiet ist. Es wurde 1936 eröffnet. Warum ausgerechnet hier? Damals musste der Ort wirklich mitten im Nirgendwo gelegen haben.

Der Legende nach sollen einige skifahrende Akademiker aus der Hauptstadt hier mehrfach bei einem Bauern untergekommen sein. Er hatte extra dafür eine entsprechende Anzahl an Betten gekauft. Am Ende des Aufenthalts bezahlten die Skifahrer doppelt so viel, wie er verlangt hatte. Der Bauer sah eine Marktlücke und startete einen Wintersportort.

Ramundberget ist also kein Retortenort. Die ersten Skiläufer kamen schon früh, der erste Lift wurde Ende der fünfziger Jahre gebaut.

Wie in Tänndalen ist die Wintersaison auch in Ramundberget sehr lang. Am 8. Mai 2020 maß man an der meteorologischen Station in Ramundberget eine Schneehöhe von 2,37 m. Das war ein neuer Rekord.

Im Sommer lockt Ramundberget mit einem tollen Angebot für MTB Downhill und Wandern. Überdies ist hier die öffentliche Straße zu Ende. Es gibt also keinen nennenswerten Durchgangsverkehr im Ort. Wenn die Tagesgäste abgefahren sind, ist es ruhig.

Bruksvallarna

Auf dem Rückweg habe ich Station in Bruksvallarna gemacht. Der Ort ist ein Trainingszentrum für Skilangläufer und Nationalmannschaften aus ganz Europa. Die ersten Loipen sind schon Mitte Oktober nutzbar, weil man sie mit Schnee vom Vorjahr präpariert. Oft finden hier Wettbewerbe statt, die im Fernsehen übertragen werden. Die Spuren davon sieht man auch im Sommer, denn die Sponsorenreklame lässt man hängen.

Ljusnedal

Das kleine Ljusnedal hat mir ebenfalls gut gefallen. Es gibt Hotel, Restaurant und Golfplatz. Hier kann man auch wunderbar spazieren gehen. Der Weg führt an der Kirche vorbei. Danach passiert man einen Veranstaltungsplatz mit Bühne und Maibaum und gelangt zu einem Bach mit Mühle und Schmiede (Ljusnedals Bruksområde). Der Weg endet schließlich an einem wundervollen See. Er heißt Ljusnedalssjön.

Flatruet

Von Funäsdalen führt der Flatruetvägen nach Norden und über die Berge zum Ort Ljungdalen. Flatruetvägen ist Schwedens höchstgelegene Straße. Ihr höchster Punkt liegt bei 975 m. Die Straße ist eine Schotterstraße. Nachts und bei schlechtem Wetter wird sie oft geschlossen. Wenn man dann absolut nach Ljungdalen will, muss man außen um die Berge herumfahren, über Vemdalen. Das sind dann 220 km statt 40 km. Ihr seht: Die Entfernungen sind gewaltig hier oben.

Mehr Infos


Hotels in Funäsdalen und umliegenden Orten

Jetzt buchen:

Hotels, Hostels, B&Bs, Ferienhäuser und Ferienwohnungen in Funäsdalen

Überdies Unterkünfte in Tänndalen, Ramundberget und Bruksvallarna.


Funäsdalen

Blick vom Fjällmuseum in Funäsdalen hinunter auf den See Funälsdalssjön

Funäsdalen

Fornminnesparken neben dem Fjällmuseum in Funäsdalen

Funäsdalen

Das Funäsdalen-Skigebiet von Ljusnedal aus gesehen

Ramundberget

Ramundberget

Ramundberget

Der Sessellift lief vor allem für MTB Fahrer, aber auch für Wanderer. Überlaufen war der Ort nicht.

Ramundberget

Bruksvallarna

Diese Brücke hier in Bruksvallarna ist im Winter oft bei Fernsehübertragungen von Skilanglaufwettbewerben im Bild.

Bruksvallarna

An dem Wochenende haben sich die Bauern beeilt, das Heu hereinzuholen. Es drohte ein Gewitter.

Ljusnedal

Die Kirche in Ljusnedal


Hotels in Funäsdalen

Jetzt buchen:

Hotels, Hostels, B&Bs, Ferienhäuser und Ferienwohnungen in Funäsdalen


Das Bild ganz oben auf der Seite habe ich auf dem Weg nach Ramundberget gemacht. Ich glaube, der Berg im Hintergrund ist der knapp 1.800 m hohe Helags. Er ist Schwedens höchster Berg südlich vom Polarkreis. An seiner Ostflanke hat er einen Gletscher. Der Berg liegt ungefähr 10 km westlich von Ljungdalen, dem Endpunkt des Flatruetvägen.