August-Strindberg-Museum – Strindbergsmuseet

Strindbergmuseum

Das August-Strindberg-Museum (Strindbergsmuseet) liegt auf der Drottninggatan 85, Stockholms wichtigster Geschäftsstraße. An einer Straßenecke liegt dort ein siebenstöckiges Gebäude, in dem der weltberühmte Schriftsteller August Strindberg (1849 – 1912) die vier letzten Jahre seines Lebens zubrachte. Das Gebäude ist bekannt unter dem Namen „Blå tornet“, der Blaue Turm.

Vom Sergels Torg im unmittelbaren Stadtzentrum braucht man zu Fuß rund eine Viertelstunde bis zum Museum. Auf schwedisch heißt es Strindbergsmuseet.

Warum das Gebäude „Blauer Turm“ genannt wird, ist unklar. Die Fassade jedenfalls ist nicht blau. Offenbar waren Treppenhaus und Wohnungstüren eine Zeitlang blau gestrichen.

Strindbergs Wohnung

Heute kann man hier Strindbergs Arbeitsplatz, seine Bibliothek mit 3.000 Büchern und seine Zimmer besichtigen. Auch einige von Strindbergs berühmten Gemälden, Zeichnungen und Fotografien sind zu sehen.

Überdies gibt es eine kleine Buchhandlung mit rund 200 Titeln von und über Strindberg. Sie verkauft auch T-Shirts, Ansichtskarten, Poster, Ausstellungskataloge und Filme.

Nicht nur Dramen, Romane und Novellen

August Strindberg

August Strindberg hat bis zu seinem Tod am 14. Mai 1912 über 60 Dramen, 10 Romane und 10 Novellensammlungen geschrieben.

Er war auch kreativ im Bereich der Malerei und Fotografie. Überdies war er Bibliothekar, Historiker, Alchemist – er wollte sogar Gold herstellen. Er war eines der letzten Universalgenies, wie Goethe.

Strindberg reiste auch viel. Er besuchte u. a. Frankreich, die Schweiz, Dänemark, Österreich und Deutschland (zunächst am Bodensee und dann in Berlin, wo er neun Monate zubrachte).

„Fräulein Julie“

Im deutschsprachigen Raum ist August Strindberg besonders durch die beiden naturalistischen Dramen „Der Vater“ (1887) und „Fräulein Julie“ (1888) und die beiden symbolistischen Dramen „Totentanz“ (1901) und „Ein Traumspiel“ (1902) bekannt. Sie werden oft auf den Theaterbühnen gespielt.

Überdies wird sein Roman „Das rote Zimmer“ auch heute noch viel gelesen. Seht dazu unsere Seite über Mosebacke Torg, wo die berühmte Eingangsszene des Romans spielt.

August-Strindberg-Statue

Im Park Tegnérlunden, in der Nähe des Museums, steht eine August-Strindberg-Statue des Künstlers Carl Eldh.

100. Todestag

2012 gab es aus Anlass des 100. Todestages von August Strindberg überall in Stockholm  Ausstellungen und Aufführungen, die an den goßen Künstler erinnerten.

Mehr Infos

www.strindbergsmuseet.se


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Strindbergmuseum

Über August Strindberg

Strindberg ist der bedeutendste schwedische Dramatiker und ein überragender Erzähler. Umgetrieben von den Ideen seiner Zeit und auf der Suche nach immer neuen Wahrheiten, stehen Leben und Werk im Zeichen des Widerspruchs.
Renate Mangold in „Harenbergs Lexikon der Weltliteratur“

Strindberg war stets auf sein Prestige und seine Unabhängigkeit bedacht, während sein Selbstgefühl leicht verletzlich war. Wie bei vielen stark emotionell reagierenden Menschen gerieten seine Gefühle oft derartig durcheinander, dass er ihnen im Gespräch keinen befriedigenden Ausdruck geben konnte. Empört drehte er sich dann auf der Stelle um und murrte irgendeine unverständliche Drohung vor sich hin. In der wohlbehüteten Ruhe des Arbeitszimmers mit seiner pedantischen Ordnung fand er nachher die richtigen Repliken, und mit dem Formwillen des Künstlers reagierte er seinen Zorn ab in der erdichteten Welt des Theaters.
Gunnar Ollén, „Strindberg“ (deutsch von Verner Arpe)

Ideologisch war Strindberg fünfzig Jahre zurück oder hundert Jahre voraus, wie man will.
Olof Lagercrantz, „Strindberg“ (deutsch von Angelika Gundlach)

Das Theater war Strindbergs eigentliches Zuhause. Im Theater fand er Glück. Man könnte sogar sagen, dass Strindbergs Leben „Theater“ ist, wenn man damit eine Welt meint, in der alles Unwirklichkeit, Traum, Kulisse, Verkleidung ist, während man, begegnet man ihm auf dem wirklichen Theater, einen Menschen vorfindet, der hellwach, nüchtern, instruierend, kenntnisreich, geschickt ist.
Olof Lagercrantz, „Strindberg“ (deutsch von Angelika Gundlach)

Seine Beerdigung am Sonntag, dem 19. Mai (1912), um 8 Uhr morgens gestaltete sich zu einer Manifestation der großen Rolle, die er für das schwedische Volk gespielt hatte. Trotz der frühen Stunde folgten die Stockholmer in unüberschaubarer Zahl dem Leichenzug hinaus zum schlichten Grab auf Norra Kyrkogården.
Göran Söderström, „Der andere Strindberg“ (deutsch von Birgitta Hofmann-Mella, Susanne Seul und Astrid Walter)

Strindbergmuseum

Hinweistafel am Strindbergsmuseet, Drottninggatan 85

August Strindberg

August Strindberg vor dem Königlichen Dramatischen Theater („Dramaten“) am Nybroplan


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August Strindbergs Selbstporträt: Strindbergsmuseet