Das Marinemuseum in Karlskrona gehört zu den drei zentralen Museen des Museumsnetzwerks, das sich „Schwedens militärhistorisches Erbe“ nennt. Das Museum befasst sich mit der marinen Geschichte Schwedens.
Das Marinemuseum liegt östlich von Karlskronas Innenstadt auf der Insel Stumholmen. Hier war noch bis in die 90er Jahre hinein ein militärisches Sperrgebiet, das Ausländer nicht betreten durften.
Weltkulturerbe
Heute gehört Stumholmen mit zu Unescos Weltkulturerbe „Kriegsmarinestadt Karlskrona“ („Örlogsstaden Karlskrona“). Karlskrona gilt als ein herausragendes Beispiel einer seeseitig befestigten Stadtanlage aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Unterwassertunnel und Aktivitätszimmer für Kinder
Das Marinemuseum auf Stumholmen enthält u. a. eine Galionshalle, eine Modellkammer, eine neue U-Boot-Halle und am Kai natürlich zahlreiche Museumsschiffe.
Es gibt Ausstellungen zum Tauchen, zum Leben an Bord und zum Kalten Krieg im Ostseeraum. Von einem Unterwassertunnel aus kann man Modelle, Bilder, Texte, archäologische Funde und sogar Wrackteile eines 300 Jahre alten Linienschiffes sehen.
Für Kinder gibt es ein Aktivitätszimmer mit marinen Spielen, Basteleien und Wettbewerben.
HMS Neptun, ein schwedisches U-Boot aus dem Kalten Krieg
September 2012: Die HMS Neptun wird an ihren Platz neben dem Marinemueum gestellt, damit die neue Halle um das U-Boot herum gebaut werden kann.
Das Marinemuseum hat in den vergangenen Jahren an einem ehrgeizigen und weltweit einzigartigen Projekt gearbeitet. Es ist eine neue Museumshalle entstanden, in der zwei schwedische U-Boote ausgestellt werden (siehe Bild ganz oben auf dieser Seite). Eines ist die HMS Neptun, ein schwedisches U-Boot aus der Zeit des Kalten Krieges.
Spannende Geschichte
Das U-Boot spielte in den Tagen nach dem 28. Oktober 1981 eine wichtige Rolle, als das sowjetische U-Boot U 137 vor Blekinge auf Grund gelaufen war. Die HMS Neptun hinderte einen sowjetischen Schlepper daran, die U 137 zu befreien.
Ein U-Boot zum Anfassen
Die HMS Neptun ist knapp 50 Meter lang und 6 Meter breit, wiegt gut 800 Tonnen und hatte eine Besatzung von 19 Mann. Das U-Boot stammt aus dem Jahr 1980. Die HMS Neptun wird nicht nur zum Ansehen ausgestellt, das U-Boot ist auch begehbar gemacht worden. Die neue U-Boot-Halle wurde 2014 eingeweiht.
Als ich die Neptunhalle Ende 2023 besuche, habe ich den Eindruck, dass sie mittlerweile die Hauptattraktion des Museums ist. Damit im U-Boot kein Gedränge entsteht, wird der Zugang von einem Museumswärter geregelt. Überdies sind Ein- und Ausgang getrennt.
Restaurant und Badeplatz
Die Insel Stumholmen ist autofrei, es gibt aber Behindertenparkplätze direkt am Museum. Kinder bis einschließlich 18 Jahre haben ganzjährig freien Eintritt. Das Museum hat ein Restaurant mit Blick auf die historische Umgebung und die Museumsschiffe. Im Sommer kann man draußen sitzen.
Im Osten der Insel befindet sich auch ein kinderfreundlicher Badeplatz: „Stumholmen havsbad“.
Kritik
Für den Ticketverkauf nutzt das Marinemuseum einen externen Dienstleister namens Tickster. Der hat eine direkte Anbindung an GetYourGuide. Bei meinem Besuch habe ich dem Marinemuseum vorgeschlagen, diese Möglichkeit auch zu nutzen und Tickets auf GetYourGuide anzubieten. Warum sich das Museum aber weigert, weiß ich nicht. Es ist damit nicht alleine in der „Provinz“. So viele tolle Museen außerhalb von Stockholm könnten deutlich mehr Besucher bekommen, wenn sie sich besser präsentieren würden. Schade, sie wollen es offenbar nicht.
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Galionshalle
Modellkammer
„Veteranbåtsdagen“ vor dem Marinemuseum. Die Veranstaltung ist Teil des Nostalgia Festivals.
Bilder 1 und 7 stammen von mir. Bilder 2 bis 6: Erling Klintefors, Statens maritima museer. Letztes Bild (Veteranbåtsdagen): Joakim K. E. Johansson, Statens maritima museer.