Falun – Sportstadt, Holzstadt und Café-Stadt

Falun in Dalarna

Wären die Immobilienpreise nicht dreimal so hoch wie in Svenljunga, würde ich gern nach Falun ziehen. Die Innenstadt ist gemütlich und die Natur grandios. Es gibt hervorragende Infrastruktur mit Europastraße, Eisenbahn, Busbahnhof und Krankenhaus. Überdies hat Falun Schwedens vermutlich bestes Sportangebot. Selten habe ich so viele trainierte und gutaussehende junge Menschen gesehen wie hier. Ich bin richtig neidisch. Wow, was für eine Stadt!

Lage

Falun liegt im Südosten von Dalarna, ungefähr 20 km nördlich von Borlänge.

Der große See, der sich unmittelbar östlich von beiden Städten erstreckt, heißt Runn. Er ist nach dem Siljan Dalarnas zweitgrößter See. Über einhundert Inseln gibt es hier und im angrenzenden Ösjön.

Falun ist bergig. Die Gegend macht einen voralpinen Eindruck auf mich.

Sportangebot

Hinter dem Campingplatz im Stadtteil Lugnet befindet sich die schwedische Skilanglauf-Nationalarena. Im Sommer wird da Rollski auf Asphalt gefahren. Oberhalb liegen verschiedene Mountainbike-Strecken. Dann stehen da die beiden markanten Türme der Sprungschanzen. Im großen Sprungturm ist ein Skimuseum untergebracht.

Die Anlage mit Langlaufstrecken und Sprungtürmen wird immer wieder für Weltmeisterschaften genutzt. Das nächste Großereignis ist die nordische Ski-WM 2027.

Sporthalle, Eishockeyhalle, Bandyarena, Discgolf, Schwimmbad, Jogging- und Wanderstrecken und nicht zuletzt Sportärzte vervollständigen das Angebot. Hochschule und Sportgymnasium gibt es ebenfalls. Alles liegt direkt nebeneinander im Stadtteil Lugnet.

Mittendrin findet ihr einen netten Campingplatz. Der ist bei Veranstaltungen sicherlich immer ausgebucht.

Innenstadt

Von Lugnet kann man nicht nur hinauf auf den Berg mit den Sprungschanzen wandern, sondern auch prima hinunter ins Zentrum der Stadt. Für den Rückweg empfiehlt sich ein Bus.

Die Innenstadt ist gemütlich, mit einem Mix aus alter und neuer Bebauung. Der kleine und nur vier Kilometer lange Fluss Faluån fließt am Zentrum vorbei und teilt die Stadt in zwei Hälften. Die eine nennt man angenehm („ljuvlig“), die andere industriell („gruvlig“) – sehr schwer, dieses hübsche Wortspiel zu übersetzen.

Zur letztgenannten Hälfte gehören natürlich die zum Welterbe zählende Kupfergrube und die schmucken Arbeitersiedlungen. Die Stadtteile heißen Elsborg, Gamla Herrgården und Östanfors. Kollektiv werden sie manchmal „Trästaden Falun“ genannt, also die “Holzstadt Falun”. Sie zählt zum Kreis der schwedischen Holzstädte.

Im Zentrum befindet sich auch das Museum Dalarnas. Das Kulturerbe der Provinz wird hier präsentiert, in erster Linie Möbel, Kunst und Keramik. Dalapferde und Trachten gibt es ebenfalls zu sehen. Die Lage des Museums am Fluss ist herrlich. Deshalb werden hier gerne Konferenzen mit ausländischen Gästen abgehalten.

Das Museum fungiert auch als Info Point. Eine Touristeninformation gibt es im Ort nämlich nicht mehr.

Roxnäs Udde

Ich empfehle euch auch einen Ausflug nach Roxnäs Udde. Das ist eine Landzunge, die lang und spitz in den See Runn hineinreicht. Hier kann man in Ruhe spazierengehen und baden. Es gibt viele Picknickmöglichkeiten.

Ich bin mit dem Bus nach Roxnäs gefahren und von dort immer am See entlang bis in die Innenstadt zurückgelaufen (Strandvägen). Die Uferpromenade ist leider nicht durchgehend. Ein kurzes Stück muss man am Straßenrand gehen.

Slussen

Auf halbem Weg zwischen Roxnäs Udde und dem Stadtzentrum kommt ihr an einer alten Schleuse vorbei. Slussen heißt dieses Viertel. Hier liegt auch ein Café, das Café Slussvaktar’n („Café Schleusenwärter“ also).

Cafés

Zwei weitere gemütliche Cafés kann ich euch sehr warm empfehlen:

  • Direkt an der Kupfergrube findet ihr das Café Gjuthuset. Es gibt Außenplätze sowohl vor als auch hinter dem Lokal.
  • Am Skistadion in Lugnet liegt das ganz fantastische Skyttepaviljongen Café. Die Atmosphäre ist sehr rustikal, ähnlich wie in einer Alpenhütte – siehe letztes Bild weiter unten. Die Bäckerin dort kann sogar richtig gutes Brot backen.

Carl Larsson Hof in Sundborn

Wollt Ihr einen Tagesausflug machen? Dann fahrt nach Sundborn. Das liegt 13 km nordöstlich von Falun. Dort findet Ihr den Hof des Künstlers Carl Larsson (1853 – 1919). Der Hof ist heute Museum. Überdies gibt es Café, Restaurant, Kunsthalle und Läden. Hier ist im Sommer viel los.

Unsere Seiten über Falun

Welterbe: Kupfergrube und Kupferbergwerk

Mehr Infos


  Hotels in Falun

Jetzt buchen: Hotels, Hostels, B&Bs in Falun


  Campinghütten

Jetzt buchen: First Camp Lugnets Camping


  Ferienhäuser in Dalarna

Großes Angebot an Ferienhäusern, Villen, Hütten und Ferienwohnungen.

Jetzt buchen: Ferienhäuser in Dalarna


Falun in Dalarna

Aussicht vom Gipfel unterhalb der Schanzen. Man kann auch mit dem Auto hochfahren. Ich bin den Hang in der Fall-Linie hochgeklettert, was aber nicht so lange dauert.

Falun in Dalarna

Die beiden Lugnet-Schanzen. Hier im Training „erfand“ der Nordschwede Jan Boklöv den V-Stil im Jahre 1985. Ein missglückter Absprung und ein missglückter Flug, bei dem es ihm die Skier auseinander riss – das war der Ausgangspunkt. Als Boklöv aber gelandet war, stellte er fest, dass er 20 m weiter gekommen war als in den Sprüngen zuvor. Der V-Stil war geboren. Der neue Stil sollte eine ganze Sportart revolutionieren. Boklöv gewann den Skisprung-Weltcup 1988/89, übrigens als Epileptiker. Im Museum im Turm der großen Schanze erfahrt Ihr mehr über ihn.

Falun in Dalarna

Hier lagert der Schnee für die nächste Saison. Er liegt unter Plastikplanen und Sägespänen. – Die Skilanglauf-Nationalarena in Falun ist das Pendant zur Biathlon-Nationalarena in Östersund.

Falun in Dalarna

Am Ufer des Faluån im Zentrum der Stadt

Falun in Dalarna

Åsgatan im Zentrum, mit Blick auf die Kristine kyrka

Falun in Dalarna

Roxnäs Udde, eine schmale Landzunge am östlichen Ende des Strandvägen. Sie ragt in den See Runn hinein.

Falun in Dalarna

Skyttepaviljongen Café hinter dem Campingplatz und Skistadion. Hier kann man sehr gut nach einer Wanderung einkehren, z. B. nach dem Besuch der beiden Sprungschanzen. Sooo lecker und sooo freundlich! Innen drin ist es gemütlich wie in einem Heimatmuseum. Ich habe sogar ein Ericsson-Wandtelefon aus Holz entdeckt – hundert Jahre alt?

Carl Larsson Hof in Sundborn

Carl Larsson Hof in Sundborn

Bild ganz oben auf der Seite: Falunrot (Schwedenrot) sieht man überall in Falun, hier im Viertel Elsborg