Viel Geschichte in Åtvidaberg: Industrie, Fußball und eine Sonnenkanone

Åtvidaberg

Noch in den siebziger Jahren war in Åtvidaberg große Industrie zu Hause. Auch der örtliche Fußballverein Åtvidabergs FF war erfolgreich. Er spielte viele Jahre in Schwedens erster Liga, war sogar zweimal Meister (1972 und 1973) und verlor im Europapokal der Landesmeister erst im Viertelfinale gegen den FC Barcelona (1974/75). Danach ging es mit der Industrie bergab, und auch der Fußball hatte seine Glanzzeit hinter sich.

Heute werden die alten Produktionsstätten als Kulturzentrum, Bibliothek und Museen genutzt. Die Arbeiterhäuschen drumherum sind sehr hübsch und beliebte Fotomotive. Die Werkssiedlung ist einer englischen Gartenstadt mit üppigem Grün nachempfunden.

Mich erinnert Åtvidaberg an Avesta im südöstlichen Dalarna. Auch dort gibt es eine solche Werkssiedlung mit falunroten Häuschen.

Zwei Industriemuseen

In den Ausstellungshallen im ÅSSA Industrie- und Automobilmuseum werden Gegenstände aus der Industriegeschichte von Åtvidaberg ausgestellt. Darunter befinden sich Autos, Glühkopfmotoren, Signalanlagen, Weichen, Schmiersysteme und vieles mehr.

ÅSSA steht für Åtvidabergs Spårväxlar- & Signalfabriks AB. Das Unternehmen war somit ein Weichen- und Signalanlagenhersteller. Das Museum wurde 1987 eingerichtet, als die Produktion bei ÅSSA eingestellt wurde.

Nebenan liegt mit dem Facit-Museum ein weiteres Industriemuseum. Auch dieses Museum spiegelt die Geschichte von Åtvidaberg wider, von der mittelalterlichen Grube und Eisenhütte über die Produktion von Büromaschinen durch den Weltkonzern Facit bis hin zur Pionierarbeit im frühen Computerzeitalter.

Zu seiner besten Zeit um das Jahr 1970 herum hatte Facit Tochtergesellschaften in 140 Ländern und insgesamt 14.000 Angestellte. Eine Produktionsstätte gab es auch in Düsseldorf. Man stellte vorwiegend mechanische Büro- und Rechenmaschinen her. Als dann IBM mit den ersten Computern und Sharp mit den ersten Taschenrechnern kamen, war es mit Facit schnell vorbei. 1972 war der Konkurs nahe, und Reste des Konzerns gingen im Electrolux-Konzern auf.

Seit der Blütezeit hat Åtvidaberg ungefähr 1.500 Einwohner verloren. Heute leben noch knapp 7.000 im Zentralort und 11.500 insgesamt in der Gemeinde. Åtvidaberg zählt zu Östergötland.

Sonnenkanone

Åtvidaberg ist auch für eine einzigartige Sonnenkanone bekannt. Sie ist eine Art Sonnenuhr und befindet sich in einem Turm aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Turm war Teil des englischen Parks des Herrenhauses Adelsnäs. Die Sonnenkanone ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Es soll keine zweite Kanone dieser Art auf der Welt geben.

Jeden Tag vom 1. Mai bis zum 31. August wird um 13:00 Uhr ein Mittagssalut abgefeuert. Ein Guide steht ab etwa 12.45 Uhr am Turm zur Verfügung.

Im südlichen Teil des Turms befindet sich ein 20 cm breiter und 300 cm hoher Schlitz. Genau um 13.00 Uhr schwedischer Sommerzeit, wenn die Sonne am höchsten steht, scheint sie durch den Spalt. Die Strahlen treffen auf ein Brennglas und werden auf das Schwarzpulver an der Rückseite der Kanone gebündelt. Das Schießpulver entzündet sich und entzündet wiederum die Ladung selbst. Der Salut ist über große Teile von Åtvidaberg zu hören.

In den letzten Jahren sollen mehr als 40.000 Menschen aus aller Welt den Turm mit der Sonnenkanone zum Zeitpunkt des Abschusses besucht haben.

Östgötaleden

Wenn Ihr wandern wollt, gibt es ein gutes Angebot mit mehreren Naturreservaten und dem 150 km langen Fernwanderweg Östgötaleden. Vom Östgötaleden führen insgesamt fünf Etappen über das Gebiet der Gemeinde Åtvidaberg.

Überdies gibt es vier Rundwanderwege mit Längen von 2 bis 7 km.

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Åtvidaberg

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Heute Bibliothek und Kulturzentrum

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Facits Blütezeit

Åtvidaberg

Die Museen

Quelle für einen Teil der historischen Fakten: Visit Åtvidaberg und die schwedische Wikipedia