Lofsdalen: Bergwandern in Härjedalen

Lofsdalen hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Nach vier Tagen Bergwandern und insgesamt rund 2.000 Höhenmetern schmerzten mir alle Muskeln in den Waden. Das aber machte mir nicht viel aus, denn die gesunde Bewegung und die frische Luft taten mir gut. Ich merkte, wie der ganze Stress des langen und arbeitsreichen Winters von mir abfiel. Wandern in dieser wunderschönen Bergwelt wirkt beruhigend.

Lofsdalen ist ein Skigebiet im Süden von Härjedalen. Ich besuchte es Mitte Mai, also zwischen der Winter- und der Sommersaison. Deshalb war es besonders ruhig im Tal und im Ort. Es lag noch ungewöhnlich viel Schnee an den Hängen und auf den höher gelegenen Wanderwegen. Anfang April hatte es nämlich noch einmal 60 cm Neuschnee gegeben.

Lofssjön

Auf dem See hinter meinem Van lag noch immer Eis bei meiner Ankunft. Dann saß ich mittags in der Sonne und hörte plötzlich knackende, knisternde Geräusche vom See. Erst tat sich ein Riss im Eis auf, dann eine Rinne. Die großen Schollen vor meinen Augen flossen plötzlich in die andere Richtung, von einem leichten Wind angetrieben. Ich habe dem Eis beim Schmelzen zugesehen und zugehört. Auch das war sehr beruhigend.

Nach drei Tagen war das Eis fast verschwunden. Der Nachbar vom Campingplatz baute schon mal seinen Bootsanhänger mitsamt Boot in Bereitschaftsstellung vor dem See auf. Vom Schneemobil zum Boot – das geht in dieser Region sehr schnell.

Der See ist gestaut. Daher gibt es keine Überschwemmungen im Tal, und der Campingplatz darf seine Parzellen bis zum Seeufer reichen lassen. Wenn ich die Hecktüren in meinem Van geöffnet hätte, hätte ich vom Bett aus angeln können. Vor der Regulierung des Sees lag der Wasserspiegel 7 m tiefer.

Nach den akustischen Eindrücken von der Eisschmelze auf dem See habe ich noch ein weiteres neues Geräusch kennengelernt. Bei einem Spaziergang hörte ich plötzlich hinter mir Trippeln auf dem Asphalt. Als ich mich umdrehte, liefen da zehn Rentiere über die Straße. Die Herde habe ich noch mehrfach auf meinen Wanderungen getroffen.

Whisky auf dem Gipfel

Ich habe zwei Versuche gemacht, bis ganz nach oben zum Gipfel des Hovärken zu kommen. Der Hausberg ist 1.125 m hoch. Beide Male musste ich kurz vor dem Ziel abbrechen, weil der Boden zu weich war, zu viel Schnee lag und es zum Schluss in der schwarzen Piste schlicht zu steil wurde. Ich war beide Male alleine oben am Berg und wollte nichts riskieren. Im Sommer ist der Aufstieg sicherlich kein Problem. Vermutlich läuft auch ein Lift in der Hochsaison.

Schade, dass ich es nicht bis ganz nach oben geschafft habe. Denn in der Skybar auf dem Gipfel lagern viele Fässer allerbesten Mackmyra Whiskys. Leider hat die Bar nur ganz selten geöffnet. Sie ist wohl eher ein Marketing-Gag, denke ich.

Wandern, MTB und Skilanglauf

Bei meinen Wanderungen bin ich immer am Campingplatz gestartet und dann die ganze Strecke aus dem Tal hochgewandert. Das muss man nicht. Man kann einen Teil auch mit dem Auto fahren (Hovärksvägen). Am Ende der Straße liegt linker Hand ein großer Parkplatz.

Vom Parkplatz aus könnt Ihr einen Weg laufen, der im Sommer sogar mit dem Kinderwagen funktionieren soll (Panoramaleden). Bei meiner Wanderung hingegen sackte ich an einigen Stellen noch bis zu den Knien im Schnee ein. Mal habe ich gelacht, mal geflucht. Die Aussicht war in jedem Fall gigantisch.

Am Ende des Wanderweges liegt ein MTB Park. Bei meinem Besuch erblickte ich dort Baumaschinen und Baumaterial. Es sah nach Erweiterung aus (Lofsdalen Fjällpark MTB).

Im Winter ist der Parkplatz Ausgangspunkt für Skilanglauf (Hovärkens Spårcentral). Obwohl das Gebiet hoch am Hang gelegen ist, gibt es hier sehr viel Platz.

Traumhäuser

Bei meinen Wanderungen bin ich mehrfach durch Siedlungen mit Ferienhäusern gekommen. Alle Häuser haben Hanglage und wunderschöne Aussichten. Wenn ich diese luxuriösen Häuser mit ihren Panoramafenstern sehe, komme ich mir immer klein und arm vor. Sechs oder sieben Millionen Kronen kosten wohl die meisten dieser Häuser. Wohlgemerkt, das sind Freizeithäuser. Die größte Zeit des Jahres stehen sie leer.

ICA und Café

Direkt gegenüber vom Campingplatz befinden sich ein moderner ICA Lebensmittelladen und ein erstaunlich guter Bäcker mit Café und Sonnenterrasse.

Anfahrt

Ich bin quasi durch die Hintertür nach Lofsdalen gekommen, nämlich von Westen her, von der Straße 311. Diese Zufahrt nach Lofsdalen ist schmal, voller Buckel und geflickter Löcher. Aber sie ist asphaltiert und ein tolles Erlebnis. Ihr höchster Punkt liegt bei 854 m.

Die normale Zufahrt geschieht über die viel bessere Straße von Osten her, von Sveg (Straße 84, dann Abzweig bei Linsell auf den Lofsdalsvägen).

Mehr Infos

www.lofsdalen.com


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Lofsdalen

Blick auf Lofsdalen von Westen her. Ich kam von der Straße 311 nach Lofsdalen.

Lofsdalen

Im Zentrum von Lofsdalen. Links der Campingplatz, rechts der ICA. Ihr seht, dass die Straße hier viel besser ist als im ersten Bild.

Lofsdalen

Vom Campingplatz blickt man hoch zum Hausberg mit seiner Skybar.

Lofsdalen

Wanderung an der Westflanke des Hovärken

Lofsdalen

Eines meiner Traumhäuser

Lofsdalen

Hovärksvägen: Rückweg von einer Wanderung. Unten auf dem See seht Ihr noch das Eis.

An meinem letzten Abend war der See dann völlig eisfrei. Er lag spiegelblank im Abendlicht.