Rauchen ist in Schweden gesellschaftlich noch mehr verpönt als in Deutschland. Rauchverbot herrscht fast überall: an öffentlichen Plätzen, in Gebäuden, an der Bushaltestelle, in Restaurants, am Arbeitsplatz und natürlich auch auf Einladungen, Festen und Partys.
Raucher rauchen dann (im Winter oft frierend) vor der Tür, auf der Straße, der Terrasse, einem Balkon oder einer Feuertreppe.
Raucher rauchen nicht in ihrem eigenen Heim
Interessant ist, dass die meisten Raucher selbst in ihrem eigenen Auto und ihren eigenen vier Wänden nicht mehr rauchen. Auch zu Hause gehen sie fürs Rauchen vor die Tür.
Vermieter fordern mittlerweile hohe Entschädigungen, wenn Mietwohnungen nach dem Auszug rauchender Mieter saniert werden müssen.
Kein Rauchen mehr während der Arbeitszeit
Inzwischen wird in Schweden sogar „rökfri arbetstid“ diskutiert und teilweise auch eingeführt. Das bedeutet, dass während der Arbeitszeit keine Zigarettenpausen mehr erlaubt sind. Es darf also nur noch während der Mittagspause geraucht werden.
Im Hotel
Alle Hotels in Schweden sind mittlerweile komplett rauchfrei. Die meisten Hotels warnen auch: Sollte jemand auf die Idee kommen, in seinem Zimmer trotzdem zu rauchen, dann wird seine Kreditkarte im Nachhinein mit 1.500 SEK „Reinigungskosten“ belastet. Manche Hotels fordern sogar 5.000 SEK, siehe Foto weiter unten.
Snus
Manche rauchenden Schweden wählen die Alternative Snus, ein mit Salzen versetzter Tabak, den man sich unter die Oberlippe steckt. Es sind allerdings fast nur Männer, die man mit der snus-typischen dicken Oberlippe antrifft.
Besonders appetitlich finden wir diese Tabakvariante nicht: Irgendwann müssen diese Snusportionen ja mal ausgespuckt werden – wenn die zerkrümelten Portionen mitten in einer geschäftlichen Besprechung in einen Papierkorb entsorgt werden, bleibt einem keine andere Wahl, als beschämt wegzugucken und wegzuhören.
Im Rasta Motel bei Mariestad
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