Straßenschuhe zieht man aus, wenn man ein schwedisches Haus oder eine schwedische Wohnung betritt. Selbst Handwerker und Makler machen das, weshalb sie oft Schnürschuhe meiden. Wir finden es mittlerweile sehr merkwürdig, wenn Besucher in deutschen Wohnungen mit Straßenschuhen bis ins private Badezimmer des Gastgebers gehen dürfen.
Mit nackten Füßen
Viele Schweden laufen übrigens in ihrem eigenen Heim mit nackten Füßen herum, vor allem Schweden, die zu Hause Fußbodenheizung haben. In einem solchen Haus kann man erst recht verstehen, warum Gäste ihre Straßenschuhe an der Eingangstür stehen lassen sollen.
Socken dabei
Manche Schweden nehmen dicke Socken mit, wenn sie eingeladen sind. Dann sind sie gewappnet für den Fall, dass sie in ein fußkaltes Haus kommen. Vor allem ältere Häuser mit Kriechgrund können recht kalt vom Boden her sein.
Blaue Überzieher
Auch in Schulen, Kindergärten, beim Zahnarzt und anderswo zieht man die Schuhe aus, sobald man hereinkommt. Hier allerdings gibt es eine Alternative: blaue Überzieher für die Schuhe, so dass man die Schuhe auch anlassen kann. Meist steht dann ein Eimer mit sauberen und ein Eimer mit gebrauchten Überziehern am Eingang. Auf den Eimern steht „skoskydd“ („Schuhschutz“).
Socken und Pantoffel zum Leihen
Auch im Besucherzentrum des Nationalparks Store Mosse in Småland zieht man die Schuhe aus. Socken und Pantoffel kann man leihen, und der herrliche Holzfußboden ist beheizt.
Warum?
Warum man ziehen die Schweden ihre Schuhe aus? Weil man dann weniger putzen muss und weil man den Fußboden schont. Die Schweden haben ja oft Holzfußboden oder Laminat. Ein Steinchen unter dem Schuh reicht da, und schon hat man einen unschönen Kratzer produziert.